Kernseife selbst herstellen

Seife aussalzen

Kernseife ist ein vielseitiger Allzweckreiniger, den Du auch zu Hause selbst herstellen kannst. Auf dieser Seite stellen wir verschiedene Methoden zum Seifesieden vor.

Inhalt

Noch vor 100 Jahren wurde in vielen Haushalten Kernseife selbst hergestellt. Fast alle Zutaten dafür hatte man sowieso zu Hause (Fett, Wasser, Salz), einzig der sogenannte „Seifenstein“ (Natriumhydroxid) musste in der Apotheke oder Drogerie eingekauft werden.

Heute ist die Herstellung noch viel einfacher geworden, alle Zutaten zum Seifesieden können bequem im Internet bestellt werden.  Nicht zuletzt deshalb ist Seifesieden zu einem trendigen Hobby geworden, wie die zahlreichen Bücher und Internetseiten der letzten Jahre zum Thema beweisen.

Während die klassische Kernseife durch Verkochen von Fett mit Lauge und anschließendem Aussalzen hergestellt wird, ist bei den Amateur-Seifesiedern von heute vor allem das sogenannte Kaltverfahren beliebt.

Vor 100 Jahren wurde Seife noch vorwiegend aus tierischen Fetten (z.B. Rindertalg) hergestellt, die oftmals verunreinigt waren.  Zum Entfernen dieser Verunreinigungen war daher das „Aussalzen“ besonders wichtig, also das Ausfällen der reinen Seife mit Hilfe von Kochsalz.

Die klassische Herstellung von Kernseife

Im Standardwerk „Die Hausfrau“ von Henriette Davidis (1801-1876) beschreibt die Autorin die klassische Herstellung „weißer Seife“ (reiner Kernseife) folgendermaßen:

Weiße Seife zu kochen: Zu 2 Pfund (l Kilogr.) reinem Fett nehme man 1 Pfund (½ Kilogr.) Seifenstein (Ätznatron) und 7½ Maaß (8½ Liter) Regenwasser.

Die Hälfte des Wassers werde mit dem Fett und Seifenstein 1½ Stunden gekocht. Dann gebe man das übrige Wasser hinzu, lasse die Masse nochmals völlig 1½ Stunden kochen, während von Anfang an ununterbrochen gerührt werden muß.

Zuletzt werden 6 Loth (10 Neuloth) Salz gut durchgekocht. Dann nehme man zum Abkühlen eine Kleinigkeit heraus, um zu sehen, ob die Seife gerinnt, wäre das nicht, so muß das Kochen noch fortgesetzt werden. Sobald die Probe gut ist, spüle man ein Waschfaß mit kaltem Wasser aus, so daß es recht feucht wird, und fülle die Masse hin ein. Am nächsten Tage wird die Seife in beliebige Stücke geschnitten und solche zum Trocknen an einen luftigen Ort gebracht.

Das Rezept von Henriette Davidis liest sich recht einfach, ganz so trivial ist die Herstellung aber dann doch nicht. Wie so häufig bei Kochrezepten aus dieser Zeit bedarf es einiger Vorkenntnisse, um die Anweisungen richtig umzusetzen.

Ein deutlich ausführlicheres Rezept zur Herstellung von Kernseife im klassischen Verfahren gibt es hier auf unserer Internetseite: Klassische Herstellung von Kernseife