Herstellung und Geschichte der Savon de Marseille
Die Herstellung der Marseiller Kernseife, der „Savon de Marseille“, geht u.a. auf den französischen Sonnenkönig Ludwig XIV zurück, der im Jahre 1688 ein Reinheitsgebot für die schon damals berühmte Naturseife aus der Provence erließ. Um als „Savon de Marseille“ zu gelten, musste die Seife aus der Region Marseille stammen und aus mindestens 72% reinem Olivenöl hergestellt worden sein.
Kernseife wurde in Frankreich bereits seit dem Mittelalter hergestellt, die früheste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1370. Verbreitet hatte sich die Kunst des Seifesiedens von Aleppo in Syrien aus, wo Aleppo-Seife aus Olivenöl und Loorbeer schon seit dem 8. Jahrhundert hergestellt wird. Durch Kaufleute und Kreuzfahrer verbreitete sich das Wissen um die Seife im ganzen Mittelmeerraum und erreichte über Italien auch Marseille.
Seife ist nicht gleich Seife
Was viele nicht wissen: der Begriff „Savon de Marseille“ ist keine geschützte Herkunftsbezeichnung und unterliegt auch hinsichtlich der Inhaltsstoffe keinen Regeln. Der größte Teil der als „Savon de Marseille“ verkauften Seife stammt mittlerweile aus China oder der Türkei. Es ist also beim Kauf einer guten Marseille Seife viel Vorsicht angebracht.
Im besten Fall sollte Kernseife aus Marseille ein reines NAturprodukt sein – ohne synthetische Zusatzstoffe (z.B. EDTA) und ohne unnötige Farb- und Konservierungsstoffe (z.B. Parabene, Benzoesöure oder Phenoxyethanol. Am wichtigsten: Savon de Marseille sollte ausschließlich aus hochwertigen, natürlichen Pflanzenölen hergestellt werden, typischerweise Olivenöl.