Seife herstellen im Heißverfahren

Eine Variation des Kaltverfahrens ist das sogenannte Heißverfahren. Hier wird der angerührte Seifenleim noch so lange erhitzt, bis die Verseifung vollständig und alle Lauge verbraucht ist. Die Seife kann daher direkt nach dem Erkalten verwendet werden, eine Lagerung ist nicht nötig.

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Die Heißverseifung ist eigentlich nur eine Variation der beliebten Kaltverseifung, denn die ersten Schritte zur Herstellung des Seifenleims sind identisch. Während beim Kaltverfahren die Seife noch vor der Selbsterhitzung (Gelphase) in Formen gefüllt und sich dann selbst überlassen wird, belässt man beim Heißverfahren den Seifenleim im Topf und heizt diesen zusätzlich auf. Die kann im Backofen erfolgen, in der Mikrowelle oder auch in einem Slowcooker (Crockpot).

Vorteile der Heißverseifung

  • Wegen der höheren Temperatur kommt es beim Heißverfahren zu einer vollständigen Reaktion zwischen Lauge und Fett. Die so hergestellte Seife ist nicht mehr ätzend und kann daher sofort verwendet werden. Allerdings enthält sie noch relativ viel Wasser, so dass auch im Heißverfahren hergestellte Seifen besser noch 1-2 Wochen trocknen.
  • Da der Seifenleim keine Lauge mehr enthält, können beim Heißverfahren empfindliche Inhaltsstoffe wie Öle, Farben und Düfte unproblematisch am Ende zugesetzt werden.  Dadurch ist auch eine echte Überfettung der Seife möglich.

Nachteile der Heißverseifung

  • Farbe, Haptik und Oberflächenstruktur einer Seife unterscheiden sich deutlich, je nachdem ob sie im Heiß- oder Kaltverfahren hergestellt wurden. Was jeweils schöner oder besser ist, liegt allerdings im Auge des Betrachters.
  • Der im Heißverfahren hergestellte Seifenleim ist meist deutlich dickflüssiger; beliebte Techniken wie Swirlen sind daher gerade für Anfänger mit dem Kaltverfahren deutlich einfacher.